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Kurt Richard Friedrich (1874–1957)

Kurt Richard Friedrich war ein deutscher Metallurge und Professor, der als herausragender Vertreter der metallurgischen Wissenschaft im frühen 20. Jahrhundert gilt. Sein Wirken war eng mit der Bergakademie Freiberg verbunden.

Wissenschaftliches Erbe in der Nachfolge Ledeburs

Adolf Ledebur (1837–1906), einer der bedeutendsten Metallurgen seiner Zeit, war Professor an der Bergakademie Freiberg und entwickelte die wissenschaftliche Metallurgie maßgeblich weiter. Er war unter anderem Namensgeber für das Ledebur-Diagramm – ein zentrales Phasendiagramm der Eisen-Kohlenstoff-Legierungen – und trug entscheidend zur systematischen Erforschung von Guss- und Stahlwerkstoffen bei.

Kurt Richard Friedrich war Schüler und späterer Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Eisenhüttenkunde und setzte die von Ledebur begründete wissenschaftliche Methodik fort und entwickelte sie weiter. Dabei verband er theoretisches Wissen mit praxisorientierter Ausbildung, wie sie für die Bergakademie bis heute charakteristisch ist. Er wirkte über Jahrzehnte als Hochschullehrer in Freiberg und war an der Weiterentwicklung der metallurgischen Studiengänge beteiligt. Unter seiner Leitung wurden moderne Forschungsschwerpunkte gesetzt, etwa zur physikalischen Metallkunde, zur Werkstoffprüfung und zur thermischen Behandlung von Metallen.

Die Verbindung zwischen Kurt Richard Friedrich und Adolf Ledebur steht beispielhaft für den wissenschaftlichen Generationswechsel an der Bergakademie Freiberg: eine Weitergabe von Wissen, die zugleich Raum für Innovation und wissenschaftliche Eigenständigkeit ließ. Friedrichs Wirken trug dazu bei, das internationale Renommee der Freiberger Eisenhüttenkunde zu bewahren und in die Moderne zu führen.

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