Bernhard von Cotta (1808-1879)
Bernhard von Cotta wurde am 24. Oktober 1808 im Jagdhaus „Kleine Zillbach“ bei Meiningen geboren. Sein naturwissenschaftliches Interesse führte ihn 1827 an die Bergakademie Freiberg, wo er die Grundlagen der Geognosie erlernte. Anschließend wechselte er an die Ruperto-Carola in Heidelberg und promovierte dort im Jahr 1832.
Werdegang und Lehre
Nach seiner Promotion wirkte von Cotta ab 1832 an der Erstellung und Herausgabe der geognostischen Karte von Sachsen mit, gemeinsam mit Carl Friedrich Naumann. Von Frühjahr 1839 bis Herbst 1842 war er als Sekretär der Forst- und Landwirtschaftsakademie Tharandt tätig. 1842 berief man ihn als Nachfolger Naumanns auf den Lehrstuhl für Geognosie an der Bergakademie Freiberg. Bereits 1843 hielt er eine eigene Vorlesung über Versteinerungslehre, und 1851 erweiterte er sein Lehrangebot um die Erzlagerstättenlehre. 1848 zählte er zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Geologischen Gesellschaft.
Bedeutender Geologe der Erzlagerstättenlehre
Von Cotta gilt als Begründer der modernen Erzlagerstättenlehre. Sein zweibändiges Werk Die Lehre von den Erzlagerstätten stellte im 19. Jahrhundert das wichtigste Lehrbuch der Rohstoffgeologie dar. Zwischen 1843 und 1848 veröffentlichte er außerdem eine geognostische Karte von Thüringen. Weitere bedeutende Veröffentlichungen sind unter anderem:
Geognostische Wanderungen
- Anleitung zum Studium der Geologie und Geognosie sowie der Lehre von den Flözformationen
- Monographien zu Erzlagerstätten in der Bukowina, Siebenbürgen, Ungarn, Banat, Serbien und den Ostalpen
Um seine Forschungsergebnisse auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, gab von Cotta Briefe über Humboldts Kosmos und den Katechismus der Geologie heraus. Mit seiner Geologie der Gegenwart adaptierte er Darwins Evolutionsprinzipien auf anorganische Prozesse. Daneben veröffentlichte er auch Beiträge zur Phrenologie.
Gesellschaftliches Engagement und Vermächtnis
Bernhard von Cotta war nicht nur Wissenschaftler, sondern auch politisch aktiv. 1848 unterstützte er die Ziele der bürgerlich-demokratischen Revolution, und 1862 wurde er zum Bergrat ernannt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 1874 verstarb er am 14. September 1879 in Freiberg. Sein Grab ziert ein Granitblock aus der von ihm kartierten Lausitz. Zu Ehren seines Lebenswerks ist heute auf dem Campus der Technischen Universität Freiberg eine Straße nach ihm benannt.
