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Das Forschungsgebiet von Prof. Jean-Marie Lehn ist die Supramolekulare Chemie und für seine bahnbrechenden Arbeiten hat er 1987 den Nobelpreis für Chemie erhalten. Am 25. Juni 2025 war er auf Einladung der Fakultät für Chemie, Physik und Biowissenschaften an der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF), um im Rahmen des Kolloquiums der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) einen Vortrag über weitergehende Perspektiven der Supramolekularen Chemie zu halten. Der Titel lautete „From Supramolecular Chemistry Towards Adaptive Chemistry“. Er wurde vom Rektor der TUBAF Professor Klaus-Dieter Barbknecht empfangen und auch die designierte Rektorin der Universität, Professorin Jutta Emes, begrüßte den Gast. Der Vortrag fand große Resonanz bei einem breiten Publikum über alle Fachbereiche hinweg.

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Chemie-Nobelpreisträger Professor Jean-Marie Lehn im Juni 2025 an der TUBAF.
„Jedes Leben basiert auf chemischen Einheiten und Prozessen.“ - Nobelpreisträger Lehn rät jungen Menschen zum Chemie-Studium.

Herr Prof. Lehn war nach einem Besuch 2012, als er zum 36. Clemens-Winkler-Kolloquium einen Vortrag gehalten hat, zum zweiten Mal zu Gast an der TU Bergakademie Freiberg. Auf die Frage, warum er es für wichtig hält, Menschen außerhalb der Universitäten Forschung näher zu bringen, erklärte Prof. Lehn, dass die Naturwissenschaften für die Menschheit am wichtigsten seien, da sie die Zukunft aller bestimmen. Prof. Lehn wollte als Schüler Philosophie studieren, entschied sich später aber für die naturwissenschaftliche Richtung, denn: „Philosophie diskutiert sehr wichtige Probleme, aber es ist nicht möglich, die Antworten zu überprüfen!“

Chemiestudium heute besonders relevant

Jean-Marie Lehn schloss 1960 sein Studium an der Universität Straßburg ab und wurde dort 1963 bei Guy Ourisson promoviert. Im Anschluss führten ihn seine akademischen Pfade nach Harvard, wo er im Labor von Robert Burns Woodward an der Synthese des Vitamins B12 mitarbeitete und die Entstehung der Woodward-Hoffmann-Regeln miterlebte. Diese Zeit hat seine wissenschaftliche Karriere stark geprägt.

Zurück in Straßburg wurde Herr Lehn zunächst an der dortigen Fakultät für Naturwissenschaften Assistenzprofessor und 1970 zum ordentlichen Professor berufen. Ab 1980 bis zur Emeritierung hatte er die Professur für molekulare Wechselwirkungen am Collège de France in Paris inne. Professor Lehn gründete außerdem das ISIS (Institute of Supramolecular Science and Engineering), wo er bis heute tätig ist. Danach gefragt, warum junge Menschen heute Chemie studieren sollten, betont Herr Lehn die enorme Relevanz der Naturwissenschaften und speziell der Chemie: „Jedes Leben basiert auf chemischen Einheiten und Prozessen.“

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