Gustav Anton Zeuner (1828-1907)
Gustav Anton Zeuner (1828–1907) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler, Physiker und Hochschullehrer, der als einer der Begründer der Technischen Thermodynamik gilt. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Maschinenlehre, der Thermodynamik und der technischen Mechanik hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Ingenieurwissenschaften im 19. Jahrhundert.
Nach seinem Studium an der Universität Leipzig und der Technischen Bildungsanstalt Dresden wurde Zeuner 1853 Professor an der Königlich-Sächsischen Bergakademie Freiberg (heute: Technische Universität Bergakademie Freiberg).
Zeuners Direktorat
Zeuner prägte die Bergakademie entscheidend. 1855 wurde er dort Direktor und leitete umfassende Reformen ein. Er modernisierte die Lehre, indem er mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen stärker in die Ausbildung integrierte und die ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen systematisch weiterentwickelte.
Pionier der Thermodynamik
Besonders hervorzuheben ist seine Pionierarbeit in der Thermodynamik: Sein Buch "Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie" (1859) war eines der ersten umfassenden Werke über diese neue Wissenschaft, und es machte ihn international bekannt.
Seine Zeit in Freiberg war prägend nicht nur für ihn selbst, sondern auch für die Institution. Zeuner trug dazu bei, dass die Bergakademie ihren exzellenten Ruf im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich weiter ausbaute. Er förderte die wissenschaftliche Forschung ebenso wie die praktische Ausbildung, was die Absolventen hervorragend auf die Herausforderungen des industriellen Zeitalters vorbereitete.
Rückkehr an die Bergakademie
1871 wechselte Zeuner an die neu gegründete Technische Hochschule Zürich (heute ETH Zürich), kehrte aber später noch einmal kurzzeitig nach Freiberg zurück. Sein Wirken an der Bergakademie Freiberg bleibt ein wichtiger Abschnitt sowohl in seiner Biografie als auch in der Geschichte der Institution.
